SZ Nr.67, 21./22.3.15, S.19,21,51,53,59,76, Beilage Vinothek S.4
Jede Naschkatze (w/m) kennt die frohmachenden Tüten voller Guatsln. Wobei sich nach dem Öffnen der Packung freilich herausstellt, dass die Kinderwelt und die der Erwachsenen ebenso gespalten ist in die zwei unversöhnlichen Lager der Lakritzophilen und der Lakritzophoben ( jaja, Herr Dr. Klugschießer, korrekt müsste es heißen Glycyrrhizophile undsoweiter). Davon abgesehen erwartet den Süßzahn, im Unterschied zu den einfarbigen geklonten Goldbärchen, eine herzerfrischend bunte Mischung von Beiß-, Lutsch- und Lustobjekten. Eine genussvolle Auswahl von SZ-Leckerli hat auch unser Maître Confiseur für Sie zusammengestellt.
Sommerlier und Winterlier:
„Markus del Monego, Sommerlierweltmeister 1998 und Master of Wine“.
Weder Fisch noch Fleisch:
„Sie verschmelzen zu einer mehrköpfigen Hydra, einem Ur-Ungeheuer, das weder Mensch und Tier ist.“
Spanische Delikatessen:
„Die Entenmuscheln können sich eines weiteren Superlativs schmeicheln, nämlich dessen, die hässlichste Delikatesse zu sein. Will heißen: Es erfordert Überwindung, in diese zur Familie der Rankenfußkrebse gehörenden Delikatesse zu beißen, die aussehen wie kleine Kinderfinger.“
Schornsteinpfeger und Ferdefleger:
„Forum Pfegeberufe.“
Mit der Kraft der zwei Herzen:
„Sie spüren eine starke Sehnsucht“, sagt sie, „und sie spüren eine starke Sehnsucht.“
Alles im Arsch – Spätbarock trifft Fin de Siècle:
„wie es einst schon das sogenannte Cul de Paris tat, eine rückseitige Bauschung des Kleides, die im Spätbarock modern war.“
Altenteil trifft Abstellgleis:
„Wilhelm II., der Bismarck aufs Altengleis geschoben hatte.“
Und als kleine Wegzehrung fischen wir noch drei alternativlose Dingsbumswörter zuunterst aus der Tüte:
„das „Slutshaming““
„das Trolling“
„das erste Mem“.
Alles klar, oder?
Ihr lecherous licorice lover
Orks-Otto