SZ Nr. 125, 3./4.6. 15, S.21,57
VOX OBULI VOX DEI: So steht es in goldenen Lettern auf dem silberglänzenden Ehrenschild von Sir Joseph Blatter, Hoch- und Großmeister des weltweit verbreiteten Order of the Bribish Empire (OBE). Auf deutsch bedeutet die Devise soviel wie ‚Die Stimme der Kleinspende ist Gottes Anruf‘.
Aber halt, werden jetzt die Lateiner protestieren: Erstens lautet der Spruch korrekt Vox populi vox Dei, ‚Volkes Stimme ist Gottes Stimme‘, und zweitens heißt es, lateinisch wie deutsch, obolus!
Aber was vermögen alle dahergeschleppten Wörterbücher gegen das Wort vertrauenswürdiger Zeugen wie
a) Herr Philipp Crone: „Viel trinken, hat der Arzt gesagt, gehört zwar ebenfalls mit einem ordentlichen Obulus in das Barphrasenschwein belegt“;
b) Herr/Frau/Firma TÖ: „Der zusätzliche Obulus fällt nach Angaben des WSI unterschiedlich aus“.
Sicher befinden sich im Dunstkreis der SZ noch weitere Zeugen, die im Streitfall Obulus vs. Obolus ihre Aussage zu Protokoll geben könnten. Sie werden hiermit aufgefordert, sich bei der Sprachkammer des Landgerichts Nürnberg I zu melden; dieses wird Volkes Stimme gebührend zu würdigen wissen. Und wer verbreitet Volkes Stimme unermüdlich landauf, landab? Richtig, die SZ.
Als kleines Dankeschön hat sich ihr rechtschreibendes Völkchen Eintrittskarten für die Carl-Orff-Festspiele verdient, und zwar zu der Neuproduktion von Astutuli, ‚Die Cleverle‘. Gerne würde dazu seinen Obolus beisteuern
Ihr ausnahmsweise spendenfreudiger
Orffs-Otto