SZ Nr. 293, 20./21.12.14, S.74; Nr. 2, 3./4.1.15, S.73; Nr. 13, 17./18.1.15, S.72
Einstmals trug diesen Ehrentitel die gute alte Tante Bu (ndeswehr), bei der sich ein Jüngling nur um ein weniges länger verpflichten musste und dafür mit einer Lizenz als LKW-Fahrer, Fernmeldetechniker oder wenigstens Kampftrinker nach Hause kam.
Inzwischen bietet der Bund immer noch reizvolle Berufsfelder an, z.B. als Gewehrlaufkrümmungs-Dokumentar (m/w, Schwerpunkt G36) oder als Eventmanager (m/w) im Rahmen des brandneuen Bundeswehrattraktivitätssteigerungsgesetz-Umsetzungserlasses (BwAStG-UE), falls Mann sich nicht durchs wilde Kurdistan chauffieren lässt; zur Vorbereitung auf solche Einsätze empfehlen wir Karl May, Band 2 der gesammelten Werke.
Bei diesem 560-Seiten-Schmöker fiele wohl auch einiges ab für die Sicherheit unseres imaginären Stabsoberfeldwebels im schriftlichen Sprachgebrauch des Zivillebens, für die Orthografie allemal. Ersatzweise könnte er/sie auch zu einer guten Zeitung greifen, vorausgesetzt man schaut beim Lesen ein bisserl genauer hin und prägt sich vorbildhafte Druckbilder gut ein. Natürlich kann, darf und soll auch jeder andere SZ-Leser (m/w) diese strenge Schule durchlaufen und rechtschreibgestählt daraus hervorgehen. Um den Lesern hierauf ein wenig Appetit zu machen, bieten wir im folgenden gleich einige exemplarische Schreibweisen zum Einprägen an.
Möbeliertes Zimmer
„Dafür gab es Mobilar, das man in den Sechzigerjahren gar nicht schnell genug abmontieren und vernichten konnte.“
Mausgeburt im Kreisverkehr
„Nach der Wahl kreiste ein Berg und gebar eine Maus.“
Schneewittchen im weißen Audi
„Bei Audi zum Beispiel wollte man uns zuletzt weiß machen, dynamische Blinkleuchten seien jetzt der letzte Schrei.“
Prädikat ‚besonders wertvoll‘ für:
„Therapeuth“.
Indes: Nicht jeder Psychopath geht auch zum Therapeuten! Oder war es nur eine diskrete Hommage von CHJ an den Geist von Kreuth?
Ja, es tut gut, bei Journalisten vom Range eines Baby Schimmerlos in die Schule zu gehen. Darauf darf man sich ruhig einen Kir Royal genehmigen, meint
Orks-Otto