Nichts gegen die geschliffene Prosa von Herrn Wernicke – aber musste er wirklich M.me Kosciusko-Morizet die harte Fron auferlegen, die Mauern von Paris mit dem Winkelschleifer abzutragen?
„Die Hauptstadt ist eine der letzten Hochburgen der Sozialisten – und NKM hätte sie beinahe geschliffen.“
Das kann dauern, auch wenn Madame erst 41 ist. Früher ging man da direkter vor: Seile um die Quader, Pferde vorgespannt und schon war die Festung geschleift. Tempi passati, heute muss händisch geschliffen werden. Aber sagt nicht schon Max Weber, Politik sei das geduldige Schleifen dicker Steine, oder so?
Ach was soll’s, gehupft wie getupft, geschleift wie geschliffen. Oder was meint dazu der Herr Sprachlabordirektor?
Es grüßt Ihr Kammerjäger,
Orks-Otto
(‚Sprachlabor‘ heißt eine wöchentliche Rubrik in der Süddeutschen, wo H. Unterstöger als SuperNanny in Fragen der sprachlichen Korrektheit verunsicherte oder protestierende Leser beschwichtigt.)